Bewerben: Lebenslauf - Alles oder nichts auf knapp zwei Seiten!

Freitag, 11. März 2011

Bewerben: Lebenslauf - Alles oder nichts auf knapp zwei Seiten!

Tipps:
- Immer darauf achten, dass sich alles positiv anhört. „Ich kann das, ich hab schon viel gesehen und gemacht, ich kenne mich da aus!“
- Kenntnisse im Lebenslauf würde ich allgemein eine Stufe hoch skalieren (gut wird sehr gut, usw.). Da Personaler das eher runter skalieren: "Grundkenntnisse" wird als "hat schon mal davon gehört" gelesen,...
- Programmiererfahrung != Uni-Programmierkurs! Habe ich schon ein Programm geschrieben, eine Studienarbeit, privates Projekt (sourceforge?)? Warum denke ich, kann ich die geforderte Programmiererfahrung vorweisen?
- Bitte keine 3. Seite! Das zeigt nur, ihr habt ein Bewerberbuch gelesen...
- Immer auf Rechtschreibung und Stil überprüfen
- Es sollte sich aus dem Lebenslauf ein roter Faden ergeben, der auf die Stelle passt. Wenn ihr neben dem Studium als Pizzabäcker gearbeitet habt, bringt euch das wahrscheinlich nicht viel, der Job als Hiwi wiederum schon!

Form:
- Überschrift: Lebenslauf
- leserfreundlich, auch bei einem kurzen Blick muss das Wichtigste erfassbar sein. Keine Extravaganzen (Schriftartspiele, kursiv und fett und unterstrichen,...)
- tabellarisch (keine Sätze und schon gar keine Erklärungen!)
- Unterschrift, Datum und Ortsangabe schließen den Lebenslauf ab
- Darstellungsform muss durchgängig sein, Datumsangaben, Jahreszahlen einheitlich
- Datumsangaben: 29.06.2003 (keine Lehrzeichen) oder 29. Juni 2003 (ein Lehrzeichen zw. Tag und Monat)
- rechts oben (oder auf dem Deckblatt) ein gutes Foto (vom FOTOGRAF!!!)
- Seitennummerierung

Der Lebenslauf sollte folgende Daten/Informationen enthalten:
- Persönliche Daten (Wohnort, (Festnetz-)Telefonnummer, Geburtstdatum/-ort, Titel)
- Schulischer Werdegang
-- Bitte nicht die Grundschule!
-- Juni 2004 Allgemeine Hochschulreife an XY-Schule - es heißt NICHT Abitur!
-- Oktober 2004 - März 2011 Studium der Physik an der Universität XXX
- Beruflicher Werdegang inkl. der aktuellen Beschäftigung
- Weiterbildungen
- Sprachkenntnisse (verhandlungssicher/fließend in Wort und Schrift/Schulkenntnisse/gute Kenntnisse)
- Sonstige besondere Fähigkeiten (z.B. spezielle Software-Kenntnisse)
- Anlagen: letzte Ausbildungszeugnisse, Arbeitszeugnisse (Praktika,...)

Freiwillige Angaben hingegen sind:
- Familienstand
- Anzahl und Alter der Kinder (bei kleinen Kindern herausstellen, dass sie versorgt sind)
- Thema der Diplomarbeit, Doktorarbeit (nur beim Berufseinstieg relevant)
- Veröffentlichungen
- Ehrenamtliche Tätigkeiten (Super! Aber Vorsicht: Gewisse ehrenamtliche Aktivitäten können auch kontraproduktiv sein: Frauenbeauftragte und Betriebsrat könnten als Unruhestifter interpretiert werden.)
- Hobbys
-- Vorsicht! Extravagante Hobbys können Thema im Vorstellungsgespräch werden.
-- Des weiteren kann die Angabe zahlreicher Hobbys auf eine stark freizeitorientierte Persönlichkeit schließen lassen.
-- „Radfahren, Lesen und Fernsehen“ ist absolut sinnlos, außer man macht es wirklich professionell.
-- Vorsicht bei Lügen, man kann schnell auf einen Personaler treffen, der euphorischer Bergsteiger ist, und nachfragt.)

Was soll ich denn da rein schreiben?
- Kenntnisse, Kompetenzen – Was habe ich gelernt? Was kann ich? Auf was bin ich stolz? Mit welchen Worten kann ich was anfangen? Welche Fachbegriffe kann ich ohne Stottern erklären?
- Projekterfahrung? Studienprojekte? Privatprojekte (passend zur Stelle)?
- Soziale Kompetenzen?
- Auslandserfahrung? Studienfahrten, Schüleraustausche, Geschäftsreisen?
- Gruppen organisiert? Teams geführt? Moderiert? Vorträge gehalten?
- Wie bewerte ich meine Kenntnisse im Vergleich zu z.B. meinen Kommilitonen/Kollegen?
- Was habe ich während des Studiums gemacht, außer zu studieren? Was neben dem Job? Passt es irgendwie zur Stelle?
- Organisationstalent? Projektleitung?
- Hast Du etwas geleitet? Hast Du etwas organisiert? Hast Du etwas bewegt? Hast Du etwas angeschoben? Warst Du für etwas verantwortlich? Hast Du jemanden betreut? Hast Du Konferenzen organisiert? Hast Du Vorträge gehalten? Hast Du Artikel geschrieben?

Auf was muss ich achten?
- Zu Kenntnissen muss immer ein Bezug da sein (ein Projekt, ein Job, eine Studienarbeit, ein Studienfach), v.a. Wenn man sie im Anschreiben hervorhebt
- Alle Angaben durch Zeugnisse etc. belegen. Notfalls so konkret wie möglich beschreiben.
- Berufserfahrung in Neu-Alt Reihenfolge. Das neuste oben. Vor allem bei längerer Joberfahrung. Bei längeren Lebensläufen interessieren im Grunde nur die letzten 3-5 Jahre.
- Was könnte möglicherweise einen schlechten Eindruck machen (Abschlussnote weggelassen, Lücken,...)
auf Roten Faden und Kontinuität achten. Nicht beim einen bewerten und beim anderen nicht (Englisch – sehr gut, Französisch).
- Der Lebenslauf sollte die Tätigkeiten hervorheben, die zur gewünschten Stelle passen!
- Was sagt der Lebenslauf, wenn man ihn unbedarft liest?Kaninchenzüchter? Unentschlossen? Programmierer? Sollte der Aushilfsjob als Barkeeper wirklich drinstehen? Gibt es einen Roten Faden? Was verbindet die Kompetenzen?
- Was will ich denn in den Vordergrund stellen, wenn ich zu Punkt x in meinem Lebenslauf in einem Bewerbungsgespräch gefragt werde.

Lücken?
- Was habe ich gemacht, als ich nicht berufstätig war, oder studiert habe? Familienphase? OpenSource Projekt?
Projekte geleitet? Auslandserfahrung?
- Lässt sich die Arbeitslosigkeit irgendwie beschönigen? OpenSource-Projekte? Ehrenamtliche Tätigkeiten? Familienzeit? (Pflege eines Familienangehörigen, Kindererziehung, Mithilfe im Familienbetrieb)
- Mut genau das in den Lebenslauf zu schreiben „Arbeitssuchend – Weiterbildung auf dem Gebiet...“ Es fällt dem Personaler ja doch auf.
- Auf Fragen dazu im Gespräch einstellen!

Quellen (u.a.)
bewerbungspartner

Geschrieben von Mara in Bewerben im IT-Umfeld um 19:29 | Kommentare (2) | Trackbacks (0)

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Kommentare

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warum ist Lesen und Radfahren Unsinn als Hobby anzugeben? Also diese Aussage ziehe ich stark in Zweifel. Lesen bildet schließlich und Radfahren hält fit. Sicherlich muß man/frau unterscheiden, ob damit die Blödzeitung gemeint ist oder doch was hochgeistigeres.

#1 Oli am 15.03.2011 18:51 (Antwort)

Weil es eine Nullaussage ist. Wenn ich im Lebenslauf ein Hobby angebe, dann sollte es von Relevanz sein. D.h. der Personaler sollte einen Zugewinn dadurch erhalten. Im Grossen und Ganzen kann naemlich davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch (mal mehr mal weniger) liest und Rad faehrt.
Ich schreibe ja bei Kenntnisse auch nicht rein, ich kann einen PC an- und ausschalten, oder MS-Office bedienen.

#1.1 Mara am 15.03.2011 20:36 (Antwort)

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